Mehr Infos zur Initiative

#MeineStimmeGegenHass

Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus sind eine der größten Gefahren für unsere Demokratie und Sicherheit. Seit Jahren steigt die Zahl derer, die zum rechten Spektrum gezählt werden, ebenso nimmt die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten zu. Solingen, Rostock, München, Kassel, Halle und Hanau sind nur einige von zahlreichen Orten in Deutschland, an denen Menschen von Rechtsextremisten gezielt getötet wurden.

Auch der islamistische Terror hat Städte in Europa zu Tatorten gemacht. Dresden, Paris, Nizza und Wien wurden, wie viele weitere Städte, zu Orten des Hasses und der Trauer. Es waren Angriffe auf uns und unsere demokratischen Werte. Diese Taten werden unsere Gesellschaft nicht spalten. Deshalb erweitern wir die Initiative #MeineStimmeGegenHass und erheben unsere Stimme gegen den islamistischen Terror.

Mit der Initiative #MeineStimmeGegenHass ruft die Deutschlandstiftung Integration zusammen mit Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz und der Bundeszentrale für politische Bildung zu einer breiten gesellschaftlichen Allianz gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf. Menschen, die Opfer von Rassismus und Rechtsextremismus werden, brauchen nicht nur ein gezieltes Handeln des Rechtsstaates, sondern auch die Unterstützung der Gesellschaft und jedes Einzelnen.

Die Initiative #MeineStimmeGegenHass ruft daher dazu auf, die Erinnerung an die Todesopfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Deutschland wachzuhalten und die Stimme gegen Hass zu erheben.

Jede und jeder kann auch hier auf der Website und auf Facebook, Twitter und Instagram ein Zeichen setzen und mit einem eigenen Statement zum Ausdruck bringen, was sie oder er dem Hass entgegensetzt. Postet eure Audioaufnahmen mit #MeineStimmeGegenHass und werdet Teil unserer Initiative!

Bundesweit werden Plakate und ein Fernseh-Spot für mehr Solidarität und gegen Hass und Hetze zu sehen sein.

Wir freuen uns, dass Prominente aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Fußball mit dabei sind und ihre Stimme erheben – denn nur gemeinsam können wir ein starkes Zeichen setzen.

Die Initiative ist in Zusammenarbeit mit der vielfach ausgezeichneten Kreativagentur Scholz & Friends entstanden. Um die Botschaft der Initiative weiter zu verbreiten, konnten zahlreiche Mitstreiterinnen und Mitstreiter wie der Deutsche Fußball-Bund als Kooperationspartner und das Magazin STERN als Medienpartner gewonnen werden. Weitere Unterstützende sind der Fachverband der Außenwerbung, die Mediengruppe RTL, BILD und WELT, Facebook und der Theater Verlag sowie die Hamburger und Münchner Verkehrsbetriebe und die Gewerkschaft der Polizei.

 

Motiv "Städte"

Die aufgeführten Städtenamen stehen stellvertretend für viele andere Orte in Deutschland, die durch rassistische oder rechtsextreme Morde in die Öffentlichkeit gerückt wurden. Die Städte sind exemplarisch und chronologisch nach Ereignissen dargestellt, ohne dabei eine Priorisierung oder Vollständigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Das Kreuz hinter den Städten steht für die Opfer, nicht für die Religionsangehörigkeit.

Hintergründe der Taten

Solingen
 

In der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen wurde am 29. Mai 1993 ein Mordanschlag auf eine türkeistämmige Familie verübt. Dem Verbrechen mit rechtsextremistischem Hintergrund fielen fünf Menschen, darunter drei Kinder zum Opfer: Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9), Saime Genç (4). Zahlreiche Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Am 13.10.1995 verurteilte ein Strafsenat des Düsseldorfer Oberlandesgerichts vier junge Solinger, die zur Tatzeit 16, 17, 20 und 23 Jahre alt waren, wegen auf Ausländerhass basierenden fünffachen Mordes, 14-fachen Mordversuches und besonders schwerer Brandstiftung.

Rostock

Am 25. Februar 2004 wurde in einem Dönerimbiss in Rostock-Dierhagen Mehmet Turgut von der rechtsterroristischen Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ermordet. Der 25-Jährige wird mit drei "fast aufgesetzten Schüssen" in Hals, Nacken und Kopf "hingerichtet". Jahrelang wurden Turguts Arbeitgeber und seine Familie in der Türkei der Tatbeteiligung verdächtigt. Am Tatort erinnern seit 2014 zwei Betonbänke mit türkisch-deutschen Inschriften an den 25-Jährigen.

München

Ein 18-Jähriger iranischer Herkunft tötete am 22. Juli 2016 bei einem rechtsradikalen Anschlagam und im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen. Fünf weitere verletzte er durch Schüsse. Sieben der neun Todesopfer waren Muslime, ein Opfer war Rom und ein weiteres Opfer Sinto. Der Täter beging seine Taten am fünften Jahrestag der Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivik, den er verehrt haben soll.

Die Inschrift des Mahnmals in München wurde erst vier Jahre später auf Druck der Angehörigen von "unpolitischer Amoklauf" in "rassistisches Attentat" umbenannt.

Kassel

Am 1. Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke vor seinem Wohnhaus mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe mutmaßlich von einem hessischen Rechtsextremisten erschossen. Tatmotiv war das Engagement und Äußerungen Lübckes für eine weltoffene Gesellschaft.

In dem Verfahren vor dem OLG Frankfurt ist der 47 Jahre alte mutmaßliche Täter angeklagt, den Kommunalpolitiker Walter Lübcke im Juni 2019 auf der Terrasse von dessen Wohnhaus erschossen zu haben.

Halle

Am 9. Oktober 2019 hat ein Rechtsextremist in Halle (Saale) versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in eine Synagoge einzudringen, um möglichst viele Jüdinnen und Juden zu töten. Als ihm das nicht gelang, erschoss er eine Frau vor dem Synagogengelände und einen jungen Mann in einem Döner-Imbiss. Die Tat streamte der Täter live mit seiner Helmkamera. Nach einem Geständnis wurde er wegen zweifachen Mordes und 68-fachen versuchten Mordes angeklagt. Seit Juli 2020 wird das Attentat in einem Strafprozess am Landgericht Magdeburg verhandelt. Sein antisemitisches Tatmotiv hatte der Angeklagte bereits im Internet bekundet.

Hanau

Am 19. Februar 2020 wurden bei Anschlägen im hessischen Hanau zehn Menschen ermordet und fünf verletzt. Der Täter erschoss neun Menschen in und vor einer Shisha-Bar, einer weiteren Bar und einem Kiosk. Unter den Opfern waren acht Männer und eine Frau mit Migrationshintergrund zwischen 20 und 37 Jahren. Außerdem erschoss der Täter seine 72-jährige Mutter und sich selbst.

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, bewertete die Tat als eindeutig rechtsextremistisch. Die Tatbegehung beruhe auf rassistischen Motiven.

Motiv "Schweigen müssen schon die Toten"

Die Todesopfer von rassistisch, antisemitisch oder rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten können nicht mehr ihre Stimmen erheben. Deshalb werden mit diesem Plakatmotiv alle Menschen aufgefordert, sich hörbar gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu positionieren und Haltung zu zeigen.

Motiv "Hass ist tödlich"

Hass ist keine Meinung. Die Flut von Hasskommentaren und Drohungen im Internet steigt. Die zunächst verbale Gewalt richtet sich gegen Migranten, Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslime, gegen Haupt- und Ehrenamtliche, Politikerinnen und Politiker, Journalistinnen und Journalisten und gegen alle, die sich dem Hass entgegenstellen. Dieser Hass ist der Nährboden für Gewalt. Wir müssen ihn als Gesellschaft bekämpfen.

Partner

Die Initiative #MeineStimmeGegenHass ist in Zusammenarbeit mit der renommierten Werbeagentur Scholz & Friends und mit großzügiger Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Bundeszentrale für politische Bildung entstanden. 
Ohne die zusätzliche Unterstützung durch unsere Kreativpartner, Kooperationspartner und Unterstützer wäre die Initiative in ihrer jetzigen Reichweite und Strahlkraft nicht möglich gewesen.